Grimme-Preis-Archiv (2016)

Home / Portfolio / Grimme-Preis-Archiv (2016)
03.03.2017
Grimme-Preis-Archiv (2016)

Systematische Bestandserhebung

Dr. Frauke Gerlach (Grimme-Institut), Lucia Eskes (Grimme-Institut),  Professor Dr. Peter W. Marx  (Universität zu Köln), Dr. Tanja Weber (Universität zu Köln)

Laufzeit: Oktober 2016 bis Februar 2017

Der Bestand des Grimme-Instituts lagerte in rund 170 großen Umzugskisten sowie in Schwerlastregalen und Schränken in den Kellerräumen des Instituts. Im Rahmen der Sichtung des  Bestandes wurde alles Archivgut, das nicht dem Grimme-Preis zuzuordnen war, separiert, darunter auch die Bibliothek des Instituts sowie jene Film- und Tonbestände, die anderen Projektkontexten zuzurechnen sind. Im Ergebnis liegen zum Grimme Preis rund 70 Regalmeter Schriftgut vor sowie zahlreiche Veröffentlichungen, eine umfangreiche Plakatsammlung und ein Film-, Ton- und Fotobestand, der sowohl die Preisverleihungen selbst als auch die im Vorfeld der Auszeichnungen stattgefundenen Auswahlprozesse und Entscheidungsfindungen dokumentiert.

Mitarbeiterinnen des LWL-Archivamtes bei der Prüfung der Archivwürdigkeit des Schriftgutes
(v.l. Dr. Antje Diener-Staeckling, Nicola Bruns)

Nach der Ordnung des Bestandes nach Schriftgut, Plakaten, Veröffentlichungen sowie Film-, Ton- und Fotomaterial stellte das LWL-Archivamt im Januar und Februar 2017 sowohl die Archivfähigkeit als auch die Archivwürdigkeit des Schriftgutes fest. Eine leichte oberflächliche Schimmelbildung auf Papier und einigen Ordnern infolge eines früheren Wasserschadens konnte mittels eines Spezialstaubsaugers entfernt werden. Das Schriftgut als solches ist nicht angegriffen. Bei der Bewertung stellte sich schnell heraus, dass nahezu die gesamte Aktenüberlieferung archivwürdig ist und die Archivierungsquote bei über 95 Prozent liegt. Über die Prüfung der Archivwürdigkeit des Schriftgutes liegt ein Gutachten des LWLArchivamtes vor.
Nach der Ordnung des Filmbestandes, der auf unterschiedlichen Datenträgern vorliegt (VHS, BETACAM, DIGICAM, VCR, U-matic, Videotapes,

Thomas Tekster beim Sichten und Ordnen des Filmbestandes

Filmrollen/16 und 35mm), wurde die Sammlung mit einer Fehlliste der Deutschen Kinemathek abgeglichen und all jene mit einem Grimme-Preis ausgezeichneten Fernsehproduktionen separiert, die auf der Fehlliste stehen. Die Deutsche Kinemathek sammelt alle mit einem Grimme-Preis ausgezeichneten Sendungen und macht sie in Berlin der Forschung zugänglich. Es ist vereinbart, dass ein Filmexperte der Kinemathek nach Marl kommt und den Filmbestand des Grimme Preis-Archivs sichten und bewerten wird.

Im Rahmen des Projekts wurden folgende Arbeiten erledigt:

  • Bestandserfassung
  • und Ordnung der relevanten Veröffentlichungen (Zeitschriften, Jahresberichte,
    Dokumentationen, Statuten, Protokolle, Broschüren, Monographien etc.), Bestands- und
    Fehllisten vorhanden, Separierung der Dubletten,
  • der Film- und Tonbestände (geordnet nach „Berichterstattung“, „Dokumentation der
    Veranstaltungen“ und „Einspieler/Inserts“), Bestandslisten vorhanden
  • und Ordnung der Akten des Grimme-Preises jahrgangsweise in ihrem auf das jeweilige
    Preisverleihungsjahr bezogenen Entstehungskontext,
  • der Plakatsammlung, Bestands- und Fehlliste vorhanden, Austausch von Plakaten zur
    Vervollständigung des Grimme-Bestandes mit dem Stadtarchiv Marl.

 

Geordneter Film-, Ton- und Fotobestand des AGP
Nabil Rezgui vom LWL-Archivamt entfernt Schimmelsporen mit einem Spezialstaubsauger
Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit der Archivräume

 

 

 

 

 

 

 

Im Zuge der Sichtung und Ordnung des Bestandes im Haus wurden in Marl weitere Kontakte geknüpft und bezüglich GP-würdigem Material angefragt, um die Überlieferung zum Grimme-Preis nach Möglichkeit abzurunden. Dies waren im Einzelnen:

  • die VHS Marl/Amt für Kultur und Weiterbildung
  • das Ausbildungsfernsehen Marl
  • das Theater Marl,
  • das Stadtarchiv Marl,
  • die Zentralbibliothek Marl,
  • das Evonik Konzernarchiv
  • sowie die Marler Gruppe.
Schriftgut aus dem Archiv geordnet nach Publikationen, Ordnern und Preisverleihungen

Relevantes Archivgut für die weitere Überlieferungsbildung wurde im Amt für Kultur und Weiterbildung (Negative zu den frühen Preisverleihungen etc.) und im Stadtarchiv Marl (Donnepp-Archiv mit umfangreichem Film-, Ton- und Fotobestand) gefunden. Aus dem Tonbandkatalog des Donnepp-Archivs konnten rund 170 Tonkassetten mit Bezug zum Grimme-Preis identifiziert werden, die überwiegend in den 1960er und 1970er Jahren im Tonstudio der insel hergestellt wurden. Dazu gibt es ebenfalls eine Bestandsliste.

Hinsichtlich der Frage der Digitalisierung des Film- und Tonbestandes gibt es eine Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum, das beratend zur Seite steht und einige Ton- und Videokassetten zur Probedigitalisierung angenommen hat.

Ergebnisse:

  • Bestands- und Fehllisten zu den Veröffentlichungen, den Ton- und Filmbeständen sowie der Plakat- und Pressespiegelsammlung

Fotos: pixabay.com und Georg Jorczyk / Grimme-Institut

[zurück zur Projekte-Übersicht]