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Embodied Learning Lab 2 (2019)

Embodied Learning Lab 2 (2019)

Professor Dr. Torsten Meyer (Universität zu Köln), Wolfgang Zielinski (Grimme-Institut)

Laufzeit: Januar 2019 bis Dezember 2019

Im Forschungsprojekt „Embodied Learning Lab 2“ sollte, basierend auf dem Vorgängerprojekt „Embodied Learning Lab“ (2018), ein Instrumentarium entwickelt werden, mit dem sich die spezifischen Charakteristika und Potenziale von „Embodied Learning“ im Kontext Ästhetischer Bildung und medienpädagogischer Praxis beschreiben und nutzbar machen lassen.

Vorgeschichte und Ausgangspunkt
ELL2 sollte, als interdisziplinäres Forschungsprojekt des Instituts für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln, der Grimme Medienbildung und HeartWire, unmittelbar auf die erarbeitete Infrastruktur des Vorgängerprojektes aufsetzen: Das Ziel des vorausgehenden SeedForschungsprojekts war es, zunächst die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine interdisziplinäre, an der Praxis orientierte Forschung zu „Embodied Learning“ zu ermitteln. Im Fokus stehende Fragen waren dabei z.B.: Welche Disziplinen sollten miteinander in Austausch treten? Welche „alten“ und „neuen“ Technologien (z.B. Virtual/Augmented Reality), welche Methoden, eignen sich, um Lernsituationen im Sinne eines Embodied Learning zu untersuchen? Was für ein Setting ist nötig, um die Potenziale (neuer) Technologien experimentell zu erproben und gleichzeitig kritisch zu reflektieren?

Ergebnisse

Gemeinsam konnte der Ausgangspunkt für ein innovatives Forschungsformat geschaffen werden, das die interdisziplinären Qualitäten der Projektpartner zusammenbringt, Potenziale von Embodied Learning zwischen Theorie und Praxis auslotet und zudem eine Reichweite „außerhalb des universitären Elfenbeinturms” erreicht: Das ELL sollte im Mai 2020 im Rahmen des bereits etablierten Konferenzformats „Meta Marathon” des NRW Forums Düsseldorf seine Tore öffnen und sich unter Leitung der Projektpartner HeartWire mit der gesamten Fläche von 2.000 Quadratmetern für 42 Stunden dem Thema „CYBORGS“ widmen. Schwerpunkt des Digitalfestivals 2020 sollten neben „klassischen“ Vorträgen, Performances und Installationen vor allem erfahrungsbasierte Formate bilden, in denen die Besucher*innen mit und durch ihre(n) Körper(n) lernen, experimentieren, diskutieren, fühlen, wahrnehmen und nachdenken könnten. Als festen Bestandteil des Meta Marathons 2020 wollte das ELL gleichsam Wissenschaftler*innen, Besucher*innen und Künstler*innen in das Forschungsprojekt einbinden. Durch die Corona-Krise wurde der Meta Marathon 2020 abgesagt.

Im Folgeprojekt ELL2 sollte ein Forschungsdesign entwickelt werden, das die spezifischen Charakteristika und Potenziale von Embodied Learning im Kontext einer neuen Theoriebildung für die Ästhetische Bildung einerseits und für eine medienpädagogische sowie bildungspolitische Praxis andererseits auf dem Meta Marathon wissenschaftlich evaluiert. Grundlegend war zunächst die theoretische Arbeit an den „Verkörperungstheorien“ aus Kognitionswissenschaften und Philosophie – einem jungen und bislang noch vorrangig englischsprachigen Diskurs –, die den Begriff des „Embodiments“ hermeneutisch beleuchten und den Weg für anknüpfende pädagogische Fragestellungen, Forschungsmethoden und Schlussfolgerungen ebnen sollte. Darauf aufbauend sollten in enger Zusammenarbeit der Projektpartner das konkrete Design und die Realisation des ELL als Teil des Meta Marathons im Mai 2020 diskutiert und entwickelt sowie relevante Forschungsfragen, sowohl zur Theoriebildung als insbesondere auch zu pädagogischen Strategien und zum angestrebten Praxistransfer, formuliert werden.

Unter den Theorien der Verkörperung als möglicher Wegweiser für eine neue (ästhetische) Bildungstheorie haben sich insbesondere die Strömungen des ausgedehnten und des enaktiven Geistes als interessant und anschlussfähig herausgestellt. Eine erste wissenschaftliche Arbeit wurde mit der Bachelorarbeit von Marie Schwarz (geb. Bühler) verfasst, die sich insbesondere mit der Bedeutung der Verkörperungstheorien für ein anderes (transdisziplinäres) Wissenschaftsverständnis beschäftigt. Eine daraus entnommene Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse der Grundlagenforschung findet sich hier: kunst.unikoeln.de/embodiedlearninglab/embodiment.

Die Ergebnisse des fachdidaktischen Seminars finden sich hier: kunst.uni-koeln.de/embodiedlearninglab/seminar-where-is-my-mind.
Die Entwicklung des Forschungsdesigns für den dann abgesagten Meta Marathon 2020 gestalteten sich bis zur Veranstaltung dynamisch. Geplant war eine zweiseitige Realisierung des ELL: Zum Einen sollte es um eine Gesamtevaluation der transformativen Potenziale der Veranstaltung bzgl. personaler Bewusstseinsprozesse der Besucher*innen gehen. Zum anderen sollte der Fokus auf eine spezielle virtuelle Anwendung gelegt und deren Potenziale im Sinne eines „Embodied Learning“ (vgl.: kunst.uni-koeln.de/embodiedlearninglab/learning-2) mit anderen medialen Lernsettings verglichen und dahingehend evaluiert werden. Mehr zum Forschungsdesign unter: kunst.uni-koeln.de/embodiedlearninglab/meta-marathon2020.

Foto: pixabay.com

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