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Art & Algorithms #3: Martina Leeker

Art & Algorithms #3: Martina Leeker

Open your Body for Big Data. Lecture-Performance und Kommentar am 13. Dezember 2018 im NRW-Forum Düsseldorf.

Am 13. Dezember 2018 haben wir zum dritten Abend der Veranstaltungsreihe Art & Algorithms eingeladen. Wir hatten die Künstlerin Martina Leeker zu Gast, die eine Lecture-Performance mit anschließendem Kommentar präsentierte und zusammen mit Dawid Kasprowicz (Universität Aachen) und Lorena Jaume-Palasí (The Ethical Tech Society, Berlin) diskutierte. Es moderierte: Kristin Klein (Universität zu Köln).

In ihrer Lecture-Performance stellte Norma C. das Seminar „Open your Body“ des „Posthuman Chances Lab“ (PHC-Lab) vor, in dem die Teilnehmer*innen mit unterschiedlichen Übungen wie Elektroschocks, Performances mit Tieren oder techno-ökologischen Experimenten auf einen direkten Anschluss an digitale Umwelten vorbereitet werden. Im Kommentar von Martina Leeker wurde die Lecture-Performance von Norma C. im Kontext technologischer und diskursiver Bedingungen digitaler Kulturen diskutiert und schließlich als eine Methode von Kritik in digitalen Kulturen vorgestellt.

Martina Leeker ist Theater- und Medienwissenschaftlerin, Regisseurin, Dramaturgin sowie Künstlerin/Performerin im Bereich „Performing Knowledge and Speculation Labs“. Von 2013 bis Herbst 2018 war sie Senior Researcher am Centre for Digital Cultures der Leuphana Universität Lüneburg. Assoziiert am CDC sowie am ICAM (Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien), Leuphana Universität Lüneburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Digitale Kulturen, Kritik, Theater und Medien, Art and Technoloy, Systems Engineering und Infrastrukturen sowie Artistic Research. Publikationen u.a.: Performing the Digital, hg. mit Imanuel Schipper und Timon Beyes (2017); Interventions in Digital Cultures, hg. mit Howard Caygill und Tobias Schulze (2018).

Dawid Kasprowicz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie sowie am Human Technology Centre der RWTH Aachen. Er studierte Medienwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität in Bochum und an der Université du Littoral Côte d’Opale in Dunkerque. Von 2013 bis 2016 war er Doktorand in der DFG-Kollegforschergruppe „Medienkulturen der Computersimulation“ an der Leuphana Universität Lüneburg. Von 2016 bis 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie Digitaler Medien an der Universität Witten-Herdecke. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Medientheorien zu Embodiment und digitalen Medien, Robotik, Technikphilosophie, Theorie und Geschichte der Computersimulation.

Lorena Jaume-Palasí ist Geschäftsführerin von The Ethical Tech Society. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Rechtsphilosophie sowie Ethik der Automatisierung und Digitalisierung. Sie wurde von der spanischen Regierung zum Mitglied des Rates der Weisen für Künstliche Intelligenz und Datenpolitik ernannt und 2018 wurde sie von der Cotec Foundation als Mitglied ihrer 100 Experten für sozialen Wandel und Innovation gewählt. Sie ist Mitbegründerin der Dynamic Coalition on Publicness des Internet Governance Forum der Vereinten Nationen. Darüber hinaus leitet sie das Sekretariat des Deutschen Internet Governance Forums (IGF) und ist Mitglied im Expertenbeirat der Initiative Code Red gegen Massenüberwachung. Sie ist Co-Autorin mehrerer Bücher über Internet Governance, hält Vorträge und schreibt regelmäßig über Datenschutz, Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Kristin Klein ist seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln, seit 2017 im Projekt Post-Internet Arts Education Research. Sie studierte Kulturwissenschaft, Kunstpädagogik, Germanistik und Bildungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, der TU Dresden und der Boston University. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a.: Kunst nach dem Internet, Kunstpädagogik im Kontext postdigitaler Kulturen, Zukunftsentwürfe in aktueller Kunst und Speculative Design.

Dokumentation der Veranstaltung (7 Seiten mit Fotos, PDF-Dokument)

Die Veranstaltungsreihe Art & Algorithms wird von Prof. Manuel Zahn (Universität zu Köln) und Dr. Harald Gapski (Grimme-Institut) in Kooperation mit dem NRW-Forum, Düsseldorf durchführt. Gefördert wird die Reihe vom Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln.

(aus Norma C., Open your Body, Bild: Performance Epizoo (1994) von Marcel.lí Antúnez Roca)

Donnerstag, 13.12.2018 | 18.30-21.00 Uhr
NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf

Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es unter:

Art & Algorithms #2: Cornelia Sollfrank

Art & Algorithms #2: Cornelia Sollfrank

Cornelia Sollfrank: Auf der Suche nach der verlorenen Information – von kreativen Algorithmen und konnektiven Ressourcen.

Am 16. November 2018 fand der zweite Abend der Veranstaltungsreihe Art & Algorithms statt. Wir haben die Künstlerin Cornelia Sollfrank eingeladen, die ihre Arbeit in einem Vortrag präsentierte und zusammen mit Michael Seemann (Kulturwissenschaftler, Berlin) diskutierte. Es moderierte Manuel Zahn (Universität zu Köln).

Die wachsende Menge an Daten und Informationen erfordert Strategien diese sinnvoll zugänglich zu machen. Während standardisierte und monopolisierte Verfahren der Suche täglich ihre Vorstellung von Welt hervorbringen, entwickeln Künstler(innen) ihre eigenen Kriterien und Methoden, um in der digitalen Kultur Bedeutung zu produzieren und Handlungsfähigkeit zu erproben. Dabei kommen sowohl experimentelle Algorithmen zum Einsatz als auch kontingente Praktiken gemeinschaftlicher Entwicklung, Pflege und Nutzung informationeller Ressourcen.
In ihrem Vortrag stellte die Künstlerin Cornelia Sollfrank Beispiele aus ihrer eigenen künstlerischen Praxis sowie ihrer Forschung im Bereich digitaler Commons vor und diskutierte diese. Der Netzkunstgenerator (net.art generator), ein Computerprogramm, das die Grundfrage nach der schöpferisch-kreativen Fähigkeit von Maschinen schon lange vor der aktuellen Debatte künstlicher Intelligenz stellte und damit nicht nur die Grenzen des Urheberrechst deutlich machte, gibt den Anstoß, digitale Ressourcen nicht nur als Konsumprodukt zu verstehen, sondern als Anlass, neue konnektive Formen zu entwickeln. Die Idee der Commons dient als Inspiration für künstlerische Projekte, die sich keinesfalls als Lösungen, sondern vielmehr als Räume der Ambivalenz verstehen.

Cornelia Sollfrank (PhD) ist Künstlerin, Forscherin und Lehrende und lebt in Berlin. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeit in und über digitale Medien und Netzkulturen sind künstlerische Infrastrukturen, neue Formen der (politischen) Organisierung, Autorschaft und geistiges Eigentum, Gendertheorie und feministische Praxis insbesondere Technofeminismen. Sie war Mitbegründerin der Kollektive frauen·und·technik, -Innen und Old Boys Network und ist zur Zeit als Forscherin im Projekt „Creating Commons“ an der Zürcher Hochschule der Künste tätig. Ihr Buch „Die schönen Kriegerinnen. Technofeministische Praxis im 21. Jahrhundert” ist soeben bei transversal texts in Wien erschienen. Weiterführende Informationen auf ihrer Homepage: artwarez.org

Michael Seemann, geboren 1977, studierte Angewandte Kulturwissenschaft in Lüneburg. Seit 2005 ist er mit verschiedenen Projekten im Internet aktiv. Anfang 2010 begann er das Blog CTRL-Verlust zuerst bei der FAZ, seit September auf eigene Faust, in dem er über den Verlust der Kontrolle über die Daten im Internet schreibt. Seine Thesen hat er im Oktober 2014 auch als Buch veröffentlicht: Das Neue Spiel, Strategien für die Welt nach dem digitalen Kontrollverlust. Normal bloggt er unter mspr0.de, podcastest unter wir.muessenreden.de und schreibt unregelmäßig für verschiedene Medien wie RollingStone, ZEIT Online, SPEX, SPIEGEL Online, c’t und das DU Magazin. Er unterrichtet verschiedene Seminare an der Universität zu Köln und der Universität der Künste in Berlin. 2016 war er als Sachverständiger zum Thema Plattformregulierung im Bundestag. Er hält Vorträge zu den Themen Whistleblowing, Datenschutz, Urheberrecht, Internetkultur, Plattformen und die Krise der Institutionen in Zeiten des digitalen Kontrollverlusts. Seit 2017 ist er im Aufsichtsrat des Grimme Forschungskollegs. Siehe auch: www.michaelseemann.de

Dokumentation der Veranstaltung (7 Seiten mit Fotos, PDF-Dokument)

Die Veranstaltungsreihe Art & Algorithms wird von Prof. Manuel Zahn (Universität zu Köln) und Dr. Harald Gapski (Grimme-Institut) in Kooperation mit dem NRW-Forum, Düsseldorf durchführt. Gefördert wird die Reihe vom Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln.

Freitag, 16.11.2018 | 18.00-21.00 Uhr
NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf

Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es unter:

Bild: Cornelia Sollfrank, anonymous-warhol_flowers@Jun_2_18.59.22_2015